Frank Helge Meißner
Ja, auch als „alter Markranstädter“ darf man nicht glauben, dass einen sowieso schon alle kennen,- auch hier kommen immer neue Leute dazu…
Ich bin in dieser Stadt geboren, bin hier zur Schule gegangen, habe im Stadtbad schwimmen gelernt und nachdem ich das konnte, dort meine erste Medaille erkämpft. Unsere Kinder- und Jugendzeit war viel genialer, als es uns heute mancher Meinungsmacher weismachen möchte. Im Park oder im Pappelwald mit der ganzen Meute herumzuräubernoder im Tagebau heimlich baden zu gehen und später an den Wochenenden mit den Mopeds die Dorfdiskos abzuklappern,- da hat wohl keiner die Stasi oder den „SED- Staat“ gespürt…
Als das politische Denken einsetzte, hielt ich es allerdings schon mehr mit Willi Brandt und Helmut Schmidt und weniger mit Walter Ulbricht und Erich Honecker. Die alten Sozialdemokraten machten Politik mit Herz und Verstand, was ich bei den sterilen Betonköpfen in der DDR vermisste.
Damit sind wir ja fast schon in der Gegenwart und bei der Erkenntnis, dass ein bissel mehr Herz und verstand auch unseren Spitzenpolitikern gut zu Gesicht stünden. Warum ich eigentlich in der SPD bin, werde ich manchmal gefragt. Na ganz einfach,- weil ich Sozialdemokrat bin. Und das bleibe ich auch, obwohl es natürlich immer mal wieder Leute in unserer Partei gibt, über die man sich gelegentlich schwarz ärgern könnte.
Schwarz ärgern kann man sich auch in der Kommunalpolitik. Da muss man gar nicht nach Dresden oder Berlin schauen. Und dabei ist die Arbeit im Stadtrat eine interessante, ehrenvolle und wichtige Aufgabe. Für Außenstehende, - und das ist das Problem, eine eher undurchsichtige Angelegenheit. Man muss sich schon wirklich damit befassen. Es ist zumindest gut zu wissen, welche freiwilligen Aufgaben und welche Pflichtaufgaben eine Kommune hat, was der Stadtrat beeinflussen kann und worüber er zu wachen hat.
Mir ist ein guter Draht zu allen Fraktionskollegen der demokratischen Mitte sehr wichtig. Ist angenehm und macht die Arbeit leichter. Das gleiche gilt für den guten Kontakt ins Rathaus. Allerdings gibt es mit der gegenwärtigen Bürgermeisterin mehr Meinungsverschiedenheiten, als mit allen fünf Vorgängern zusammen. Es gibt viele ungelöste Probleme, die einem den Schlaf rauben.
Trotzdem- und genau deshalb trete ich wieder zur Kommunalwahl an. Wir haben mit unserer kleinen Fraktion viel bewegt in den letzten fünf Jahren. Und wir haben dabei gut mit den anderen Fraktionen zusammengearbeitet. Es geht eben erst um die Stadt und dann um die Partei.
Deswegen hoffe ich auf ein gutes Wahlergebnis für meine SPD und für alle, die mit uns an einem Strang ziehen. In guten und in schlechten Zeiten.
Herzliche Grüße
Euer Frank Helge Meißner